Worüber sprechen wir, wenn wir über den Säuregrad eines Weins sprechen?
Obwohl ein hoher Säuregehalt unangenehm sein kann, ist Säure ein wesentlicher Bestandteil des Weins. Ohne sie wäre der Wein leblos. Wir nehmen Säure über die Geschmacksknospen am hinteren Teil der Zunge wahr, und dank der Geschmacksknospen können wir uns am Geruch, am Geschmack und dem guten Zustand eines Weins erfreuen. Es ist vor allem die Traube, die für diese Eigenschaft verantwortlich ist, und wie alles im Leben ist auch dieser saure Charakter nicht immer gleich. Es hängt alles vom Reifegrad ab. Dies ist jedoch nicht der einzige Einfluss.
Unterschiedliche Arten der Säure im Wein
- Aus der Traube
Weinsäure, Apfelsäure und Zitronensäure sind die drei Säuren, die in Weintrauben vorkommen, und folglich nehmen wir sie auch alle im Wein wahr. Mit dem Farbwechsel erreicht die Traube ihren höchsten Säuregehalt, d. h. wenn die Trauben zu reifen beginnen und sich die Farbe verändert. Von diesem Zeitpunkt an ist die Haut der Beere nicht mehr grün, sondern nimmt verschiedene Farbtöne an. Mit zunehmender Reife der Frucht nimmt der Säuregrad ab und der Zuckergehalt zu. Das Geheimnis des Erfolgs liegt darin, die Frucht zum optimalen Reifezeitpunkt zu pflücken.
- Aus der Verarbeitung
Andere Säuren bilden sich in der Kellerei, vor allem durch den Gärungsprozess. Milchsäure, Essigsäure und Bernsteinsäure sind drei Säuren, die von Mikroorganismen gebildet werden und es liegt in der Verantwortung des Önologen, dafür zu sorgen, dass sie in der richtigen Menge vorhanden sind. Ist der Anteil hoch, handelt es sich um einen fehlerhaften Wein. Wenn sich jedoch nicht genügend Säure gebildet hat, verliert der Wein an Farbe, Geruch und Geschmack, und die Haltbarkeit des Weins ist gefährdet.
- Aus der Flasche
Und schließlich lebt der Wein nach der Herstellung in der Flasche weiter, so dass er auch weiterhin Milchsäure und Essigsäure bilden kann. Aus diesem Grund misst der Önologe die im Wein gelöste Menge an freiem Schwefel und berechnet auf dieser Grundlage die Dosis, die dem Wein zugesetzt werden muss, um ihn während seiner gesamten Haltbarkeitszeit angemessen zu schützen.
Was bringt der Säuregehalt dem Wein?
- Farbe
Die Trauben erhalten ihre Farbe durch einen Prozess, der als Ionisierung bezeichnet wird und je nach Säuregrad der Trauben wird die Intensität der Farbe beeinflusst. So haben Rotweine aus Trauben mit hohem Säuregehalt eine leuchtend rote Farbe, während Weine aus Trauben mit niedrigem Säuregehalt eine eher mattere Farbe haben. Bei Weißweinen sind Weine mit hohem Säuregehalt gelb und strahlend, während Weine mit niedrigem Säuregehalt ins bräunliche gehen.
- Geschmack
Wein ist ein Zusammenspiel von Komponenten. Alle spielen eine Rolle, und der Säuregrad ist ein entscheidendes Element für ein angenehmes Geschmackserlebnis. Einerseits sorgt die Säure für Frische und Lebendigkeit, andererseits vermindert sie die Gefahr, dass der Wein zu sämig und übermäßig süß wird.
- Haltbarkeit
Der Säuregrad ist ein Schlüsselelement für die Struktur eines Weins. Je besser der Wein strukturiert ist, desto besser wird er altern. Wenn ein Wein einen ausgewogenen Säuregrad aufweist, ist er lange haltbar, aber wenn der Säuregrad niedrig ist, fehlt es ihm an Struktur und der Wein wird in kurzer Zeit leblos.
- Schutz
Schwefeldioxid ist das Konservierungsmittel schlechthin für Wein. Es schützt ihn vor Zersetzung und dem Verderben. Die bei der Gärung in der Kellerei entstehenden Säuren wirken aber auch als natürliche Konservierungsmittel. Sie tragen dazu bei, das Wachstum von Bakterien zu hemmen, die den Wein verderben könnten.
Wie Sie sehen, ist der Säuregrad im Wein von wesentlicher Bedeutung, sowohl für seine Haltbarkeit als auch für seinen Geruch und Geschmack. Jetzt liegt es an Ihnen, zu erkennen, wann ein Wein voller Leben ist, und all seine geschmacklichen Eigenschaften zu genießen. Ein irdischer Genuss, der einfach himmlisch ist.